Flensburger Talkrunde: Voneinander lernen!
Flensburger Talkrunde: Voneinander lernen!
In den Räumlichkeiten der Niederdeutschen Bühne (NDB) fand eine hochkarätige Talkrunde zum Thema: „Sport & Kultur trifft Wirtschaft & Politik!“ statt. Ein Ergebnis der lebhaften Diskussionsrunde ist die von den Teilnehmer*innen gemeinsam entwickelte Erkenntnis, dass es trotz der unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereiche viele gemeinsame Lernmöglichkeiten gibt.
Nach einer einleitenden Begrüßung durch die Veranstalter Rolf Petersen (Geschäftsführer NDB) und Rainer Hansen (Geschäftsführer AZF-Gruppe) wurde gleich zu Beginn der Veranstaltung der neue Oberbürgermeister Fabian Geyer vom RSH-Moderator Carsten Kock interviewt. „In meinem neuen Amt stehe ich vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen, die ich gemeinsam mit vielen Akteuren zielorientiert lösen möchte. Dabei nimmt eine gesunde Wirtschaft, als Basis unserer Existenzgrundlage, eine wichtige Rolle ein“, sagt ein ambitionierter Fabian Geyer.
Das war auch voll im Sinne des krankheitsbedingt nicht anwesenden Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen, der aber durch eingespielte Audio-Einspielungen mehrere Beiträge lieferte: „Wir alle sind Teil von Lösungen und sollten uns weniger problemorientiert mit uns selber beschäftigen. Hier können wir noch viel von den wirtschaftlich sehr agilen Dänen lernen“. Dies konnte Stephan Kleinschmidt (Stadtdezernent und Vizebürgermeister Sonderburg) nur bestätigen: „Ich bewege mich beruflich ja immer zwischen zwei Welten und lasse mich gerne sowohl von dänischer als auch von deutscher Seite aus inspirieren“.
Im weiteren Verlauf wurden immer mehr die direkten Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen den unterschiedlichen Themenbereichen deutlich. „Wir machen als international erfolgreich auftretender Verein viel Kultur-Charity und sind ja zuletzt auch als Handball-Mannschaft selbst ein prägender kultureller Baustein in unserer Grenzregion“, so Dirk Schmäschke (Präsident der SG Flensburg-Handewitt). In diesem Zusammenhang betonte er aber auch die überaus wichtige Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit im Sportbereich, die ständig unter dem Druck der Refinanzierung steht: „Wir müssen für unsere ehrenamtliche Arbeit nicht nur viel Zeit sondern in der Regel auch viel Geld selber mit einbringen – das ist natürlich eine völlig andere Situation wie im Profisport“, so Jan Dreier, der sich als Vorsitzender des Leichtathletik-Clubs Weiche seit über zwanzig Jahren intensiv für die lokale Leichtathletik einsetzt. Letztendlich tauchte eine zentrale Frage im Raum auf, die von den unterschiedlichen Kulturakteuren ganz individuell beantwortet wurde: Was ist Kultur?
Angefangen bei Mona Harry, die überregional bekannte Poetry-Slammerin, die mit ihren kurzweiligen Beiträgen die Veranstaltung unterhaltsam auflockerte: „Kultur ist für mich, wenn Menschen einander sich offen begegnen – unabhängig von üblichen Vorurteilen.“ Ähnlich sieht es die Generalintendantin des Landestheaters Frau Dr. Ute Lemm: „Ein gutes menschliches Miteinander – das ist für mich Kultur“ und betont dabei, dass gerade durch einen engen Austausch und Vernetzung erfolgreiche Kulturarbeit gelingt. Und für Sören Bockhardt (Schulleiter der Comenius-Schule) sind gerade (…) Erfolgserlebnisse der zentrale Motor für eine gelingende Kulturarbeit“. Er spricht hier aus Erfahrung, denn die Comenius-Schule erhielt im Jahre 2022 den mit 3.000 Euro dotierten Kulturpreis der Stadt Flensburg für ihr Engagement in verschiedenen lokalen Kultureinrichtungen. Und für Jacob Grünig (Geschäftsführer der Filmproduktionsfirma von Dorsch) hat Kultur direkt etwas (…) „mit einem nachhaltigen und werteorientierten Wirtschaften zu tun“.
Insgesamt zeigte die Veranstaltung, wie wichtig es ist, sich auch zwischen vordergründig artfremden gesellschaftlichen Bereichen auszutauschen, um sich insgesamt wirkungsvoller und wertschätzender zu entwickeln.
Abschließend lieferte Rainer Hansen einen hoffnungsvollen Ausblick: „Wir werden auch in Zukunft Kultur und Sport unterstützen und freuen uns insbesondere auf viele weitere kooperative Projekte mit der NDB!“ .
